Tag-arkiv: fluer

11. Juni 1917 – Milert Schulz: “furchtbar viele Fliegen und Schlangen“

Milert Schulz arbejdede i Løgumkloster, da han blev indkaldt omkring årsskiftet 1915/16. Det meste af 1916 tilbragte han i garnison i Ostpreussen, men i november blev han sendt til Makedonien.

Im Felde d.11.6.17

Meine lieben Eltern und Geschwister!

Gottes Friede zum Gruss.

Da ich heute am Schreiben bin will ich doch auch gleichzeitig ein paar Wörter an Euch schreiben meine Lieben. Ich habe es ja noch immer tadellos hier im Felde. Bin auch soweit noch immer Gesund und wohl. Hatte eben einen Brief an Bru. Matthias geschrieben und diesen kaum angefangen musste ich mich plötzlich übergeben. Es war aber nicht schlimm. Es ist hier ja jetzt eine kolosale Hitze kaum zum aushalten. Verschiedene Kammeraden sind schon krank geworden und ins Lazarett gekommen. Haben hier furchtbar viele Fliegen und Schlangen und Eidexen. An der Front ist es jetzt ziemlich ruhig. Wann ich auf Urlaub kommen sollte weiss ich noch nicht. Nun recht viele Grüsse u. Küsse an Euch allen meine Lieben Euer S. u. Br. Milert

(Breve i privateje)

 

9. Juni 1917 – Milert Schulz: “Wir laufen halbnackt herum“

Milert Schulz arbejdede i Løgumkloster, da han blev indkaldt omkring årsskiftet 1915/16. Det meste af 1916 tilbragte han i garnison i Ostpreussen, men i november blev han sendt til Makedonien.

Im Felde d.9.6.17

Meine lieben Eltern und Geschwister!

Gottes Friede zum Gruss!

Deinen lieben Brief wo du und Schwester Mie geschrieben hast liebe Mutter habe ich vorgestern mit vielen Freuden dankend erhalten. Es freut mich natürlich jedes Mal wenn ich von Euch meine Lieben einen Brief habe und ich immer wieder lesen dar, dass es Euch allen noch recht gut trotz dieser schweren Prüfungszeit.

Mir geht es ja auch noch immer recht gut. Nur mein Magen ist in den letzten Tagen nicht ganz in Ordnung gewesen, aber heute ist es schon etwas besser. Na es ist ja auch kaum zum Aushalten in dieser Hitze hier. Ich bin um 8 Uhr aufgestanden und habe soeben meinen Kaffee mit Butter und Käsestullen gleich ans Briefschreibern begeben. Die  Uhr ist jetzt und schon so warm wie bei Euch in der glühende Flammen. Wir laufen halbnackt herum. Den Tag über ist an Arbeiten nicht zu denken, nur morgens in aller frühe und Abends wenn es wieder kühl ist. Mit der Schieserei ist es auch nicht mehr so schlimm. Es ist fast völlig ruhig hier an der Front. Nur die Flieger kommen ab und zu mal rüber gebrummt.

Aber den schlimmsten Krieg haben wir hier mit den Fliegen. Man kann nicht eine Tasse Kaffee trinken ohne dass da ein oder zwei Fliegen drinn sind. Und schmieren wir eine Marmelandenstulle schon ist dieselbe voll Fliegen besetzt. Das schlimste ist aber wenn Sie einem dauernd ins Gesicht herum Kribbeln. Dafür haben wie jetzt von der Millitärbehörde Fliegennetze bekommen. Ähnlich wie die Frauen so ein Netz vor ihren Hüten tragen. Das ist nun ganz praktisch.

Ja so lebt nun hier herum in Mazedonien sitzten dauernd in diesen grossen Bergkessel eingeschlossen und kann bloss einige hundert Meter an den Bergabhang sehen.

Wäre doch bloss dieser ganze Krieg bald vorbei dass wir wieder gesund und glücklich nach Hause kehren dürfen. Gott gebe doch in seiner Gnade, dass es sich bald zum Frieden kehren möge. Aber lasst uns auch nicht verzagen wie lange es auch noch dauern mag denn der Herr ist nache all denen die ihn von Herzen anrufen und er wird uns auch noch durchhelfen. Lasst uns auf ihn unser vertrauen setzen und ihm alleine walten lassen er der Herr wird schon wissen, was für uns das Beste ist (…)

(Breve i privateje)