Den gotiske Udfordring

Skulle læserne ligge inde med breve, postkort eller andet, der er skrevet med gotisk eller vanskelig læsbar håndskrift og måske på tysk, tilbyder vi her at lægge en skanning ud på siden, som andre så kan hjælpe med at tyde.
I er også velkommen til at stille andre spørgsmål om uniformer, våben mv.
I kan sende en skanning (gerne i en opløsning på 300 dpi) til Hanne C. Christensen her.

Denne uges udfordring er et brev skrevet december 1915 af lærer Johannes Siegfried Tagesen (1887-1951) til en elev. Brevet er 2024 i privateje og affotografering er indsendt til Sønderborg Slot i september 2024.

Brev skrevet af lærer Johannes S. Tagesen (1887-1951) til en elev i december 1915. Side 1.
Brev skrevet af lærer Johannes S. Tagesen (1887-1951) til en elev i december 1915. Side 2.
Brev skrevet af lærer Johannes S. Tagesen (1887-1951) til en elev i december 1915. Side 3.
Brev skrevet af lærer Johannes S. Tagesen (1887-1951) til en elev i december 1915. Side 4.
Brev skrevet af lærer Johannes S. Tagesen (1887-1951) til en elev i december 1915. Side 5.
Brev skrevet af lærer Johannes S. Tagesen (1887-1951) til en elev i december 1915. Side 6.

10 tanker om “Den gotiske Udfordring”

  1. Til Hanne C. Christensen

    At opfordre til at oversætte / transskribere et seks sider langt brev med gotisk skrift og på tysk ligger efter min opfattelse ud over, hvad man kan forlange / forvente af hjemmesidens læsere. Personligt siger jeg på forhånd “Nej tak”.

    Med venlig hilsen
    Andreas Jacobsen

    1. Til Andreas Jacobsen.

      Jeg hverken forventer eller forlanger, at nogen vil afskrive brevet – eller de andre gotiske opgaver for den sags skyld. Det er et tilbud til den/de der måtte finde det interessant at prøve at læse forskellige håndskrifter og se eksempler på, hvad der findes af arkivalier. Hvis der kun bringes postkort i stil med “jeg har det godt, send mere pølse“, så bliver indlæggene på sigt kedelige at læse.
      Ydermere mener jeg, så må der godt indimellem være noget, der er mere udfordrende end de korte postkort.

      Jeg havde overvejet at dele brevet over 2 uger, men det gav ikke rigtigt mening i forhold til teksten.

      Jeg / vi er taknemmelige for hver en tydning, da det både giver oplysninger til personsiderne samt giver læsere indblik i brevskriverens oplevelser.

      Med venlig hilsen
      Hanne C. Christensen
      Museum Sønderjylland – Sønderborg Slot.

  2. Her kommer den første side. De øvrige kommer dryssende i løbet af den kommende uge:

    1.12.15

    Mein lieber Schüler!

    Du hörtest ja gerne zu wenn ich erzählte und ich habe
    heute gerade mal Zeit und Lust zum Erzählen.
    Wovon denn? Natürlich vom Kriege hier draußen.
    Dafür mußt du mir aber nächstens schreiben von
    der Schule und von zu Haus. Ach ja, die liebe Heimat.
    Was meinst du dazu? Ich habe seit dem 15. Oktober
    kein Dorf gesehen, als ein abgebranntes daß 30 m vor
    unseren Graben lag von dem nur einige steinerne
    Ofen standen. Gestern sah ich mal wieder ein Haus.
    Einiges anderes wollte ich erzählen. Wir lagen in Reserve.
    Die Reserve werden an den Stellen gebraucht wo ein
    Regiment alleine nicht fertig werden kann. Am 15.
    Oktober kam der Befehl für uns, daß wir in Stellung
    gehen sollten um ein Regiment abzulösen. Uns
    war es lieb, denn in der Reserve hatten wir tüch-
    tig mit den Spaten arbeiten müssen. Abends
    ging es los. Der Russe beschoß die Stellung, in
    die wir hinrückten, stark mit Artillerie. Die dicken
    Stinkgranaten mit ihrem tiefschwarzen Pulverdampf
    platzten rings um uns und die schweren Schrappnells
    regneten hinter uns hernieder. Gerade deshalb
    mußte wohl unser Regiment 266 hier hinein. Es heißt
    Das eisener Regiment und das tat hier an der Gefähr-
    lichen Stelle not. Die Kompagnien trennten sich
    um in die verschiedenen Grabenstücken hineinzugehen
    damit die anderen Kompagnien herauskommen
    konnten. Ui – uiui- ratsch, da platzt ein dickes Ding
    vor unserer neunten Kompagnie. Alles stutzt
    einen Augenblick, dann geht es weiter, noch immer
    in Gruppen, das ist die ganze Kompagnie zusammen, je
    8 Mann, das kennst du ja vom Turnen. Wir
    gehen durch einen Wald, über einen freien Platz
    bis wieder an einen Wald immer noch spickt der
    Russe seine schweren Geschosse. Der Kompagnieführer

    1. Tagesen side 2
      ruft dem Zugführer zu: „Schicken sie mir einen Mann
      der im Dunkeln gut unbekannte Wege finden kann;“
      der Zugführer ruft: „Gefreiter Tagesen melden sie sich
      beim Kompagnieführer“ (Ich bin nämlich am 10. Oktober
      zum Gefreiter befördert und führe eine Gruppe).
      Ich erhielt den Auftrag unser Maschinengewehr nach der
      Stellung heranzuführen, das war natürlich nicht an-
      genehm Führer zu spielen auf einem Wege den
      ich selbst nicht kannte; aber ich wußte wenigstens
      in welcher Richtung ich gehen sollte. Mutterseelenalleine
      wanderte ich in der dunklen Nacht durch den Wald
      um mich herum das Platzen der Granaten und Heulen
      der Schrappnells. Ich fand richtig den Platz aber kein
      Maschinengewehr. Ich ging zum nächsten Telephon und
      meldete es dem Kompagnieführer. Er konnte auch nicht
      sagen wo das Gewehr zurückgeblieben war und darum
      sollte ich an der Stelle warten auf weiterem Befehl.
      Um 12 Uhr kam die Kompagnie, die abgelöst war
      zurück. Sie brachten mir Bescheid, daß ich zurück
      kommen sollte. Ich wanderte also immer alleine
      mit Gewehr und Tornister natürlich hinaus zum
      Graben und kam hier auch glücklich um 1 Uhr an.
      Aber oh weh! Der Graben war erst eben angefangen
      und Unterstände zum Schlafen gab es nicht, und
      30 bis 40 m vor meiner Gruppe lag der Feind.
      Man konnte ihn sprechen und graben hören. Da
      wußte ich schon Bescheid, daß es hier etwas geben
      würde, das starke Artilleriefeuer und der nahe
      Feind zeigten an, daß wir bald angegriffen wer-
      den würden. In der Nacht geschah aber nichts. Als es
      hell wurde wickelte ich mich in meine Decke,
      setzte mich in eine Grabenecke um zu schlafen.
      Ich schlief aber nicht da es zu kalt war. Ich nahm
      den Spaten und machte den Graben tiefer. Alle
      Augenblicke flitzte eine russ. Gewehrkugel über mich
      hinweg. Der russ. Posten sah natürlich, wenn
      ich Erde herauswarf, daß dort jemand arbeitete

  3. Tagesen 3
    Ich behielt meinen Kopf aber hübsch in Sicherheit.
    Als es dunkel wurde mußte alles wieder Posten
    stehen. Der Horchposten wurde rausgeschickt. Ein
    par Mann müssen hinaus aus dem Graben
    dicht vor dem Feind. Hier liegen sie still und
    lauern was der Gegner macht. Der Russe war
    in der Dunkelheit wieder ganz nahegekommen,
    und wir hörten ihn wieder stark arbeiten.
    Unser Horchposten kam zurück; die Russen greifen an
    Wir schossen eine Leuchtkugel ab. Richtig, da kam
    eine dichte Schützenlinie auf den Hügel zu wo wir
    mit 3 Gruppen also 24 Mann standen. Im selben
    Augenblick riefen sie auch schon:“ Hurra, Hurra!“
    Da kannst du glauben wir haben geschossen alles
    was nur aus der Knarre, so nennet der Soldat
    sein Gewehr, heraus wollte. Der Feind warf
    sich auf die Erde. Wir schossen, und mit Leuchtkugel
    beleuchteten wir ihn. Er sprang wieder auf um
    unsern Hügel heraufzukommen. Wir warfen Hand-
    granaten. Die Führer der Russen schalten und
    schrien um die Leute vorwärts zu treiben. In
    unserem starken Feuer zog er sich aber hinter seine
    Hügel zurück. Mit Verstärkung griff er in
    der Nacht noch dreimal an. Jedes Mal mußte er
    zurück. Unsere Gewehre waren brennend heiß
    und von dem Geknatter waren wir so taub, daß
    wir uns gegenseitig in die Ohren schreien mußten
    wenn wir einander etwas sagen wollten. Die
    Nacht ging schnell vorüber. Als es anfing zu
    Tagen zog der Russe sich zurück und wir
    schickten ihm noch einige Kugeln nach. Am Tage
    wurde wieder am Graben gearbeitet. Jetzt schlief ich
    aber 3 Stunden obwohl es bitter kalt war. Wir
    bekamen neu Patronen denn wir 3 Gruppen hatten
    12000 verschossen. Am Abend rückte der Russe

  4. Tagesen 4
    wieder hinein in die Stellung so nahe vor uns.
    Als wir eine Leuchtkugel aufsteigen ließen rief
    von drüben ein Russe auf deutsch: „Wir haben auch“.
    Gleich schoß er auch eine Leuchtkugel ab (Früher hatten
    die Russen keine aber jetzt bekommen sie sie von
    Japan. Ebenso bekommen sie Gewehre u. Patronen
    und Granaten und Kanonen und Seitengewehre und
    Verbandszeug von dort. Wir haben sehr viel von
    den japanischen Sachen erbeutet). Nun aber weiter!
    Der Russe rief darauf:“Deutsche Soldaten nicht schießen,
    meine Leute haben Angst, wir wollen nach euch
    rüberkommen, aber ihr dürft nicht schießen, nicht
    schießen“. Wir antworteten:“ Kommt nur aber immer
    nur ein Mann, und dann ohne Gewehr,“ Er sprach,
    „Ein Mann kommt gleich.“ Wir warteten eine Zeit
    lang. Es kam keiner. Wir riefen: Es kommt ja
    keiner,“ Er antwortete: Ein Mann kommt gleich,
    eine Minute noch, ich bin Offizier, habt ihr ein
    Offizier, mit dem ich sprechen kann,“ Wir schossen
    eine Leuchtkugel ab und sahen was wir erwartet
    hatten. Sie sammelten sich und wollten uns mit Hand-
    granaten angreifen und wir sollten glauben sie
    wollten überlaufen. Wir trauten ihnen aber nicht
    und hatten alle das Gewehr an der Backe und
    schiessen sofort los, was das Zeug halten wollte,
    da verschwanden sie eiligst in ihre Deckung. Die
    Letzten ließen in der Hast ihre Handgranaten fallen,
    der Russe fing erst wieder an zu reden. 1 Stunde
    später zogen sie weiter nach links und griffen
    dort an. Bei uns haben sie es nicht wieder
    gemacht. Am Tage nachher kam ein Russe rüber-
    gelaufen und gab sich gefangen. Das tun die Russen
    oft (Einen Deutschen fällt das nicht ein) Der Russe
    erzählte, daß sie mit 350 Mann und wie
    große Verstärkung wußte er nicht, angegriffen hatten

  5. Tak, Inge, for den venlige hilsen. Jeg synes også at brevet giver en god skildring af livet i felten. Lidt mærkeligt, at en lærer skriver sådan et brev til en elev. Alene skriften må have været noget af en prøvelse for den stakkels elev.
    Nu gælder det for mit vedkommende børnebørn på efterårsferie, så der går lige et par dage inden de to sidste sider dukker op.
    Venlig hilsen
    Preben

  6. På vegne af min familie og mig selv vil jeg gerne udtrykke stor tak for din indsats, Preben. Det er enormt spændende at kunne læse med!
    Modtageren var min Farfar, og han var kun 11 år gammel, da han modtog brevet. Så jeg kan kun være enig i din betragtning om, at det er et lidt mærkeligt brev til en ung elev.

    Mange tak, og rigtig god efterårsferie!
    Venlig hilsen,
    Sophie Hohwü-Christensen

  7. Først hjertelig tak til Sophie for de pæne ord. Det varmer at få at vide, at det, man laver, bliver værdsat.
    Der blev alligevel tid til at ordne de to sidste sider. De er heller ikke nær så tæt beskrevne som de fire første.
    Her kommer de, endnu en gang med en stille undren over, at en lærer kan finde på at skrive sådan til en 11 års elev:

    Tagesen 5
    40 Tote und 83 Verwundete hatte ihn
    der vergebliche Sturm gekostet. Die Toten
    ließ er einfach so liegen. Wir müssen
    sie immer begraben. Mehr kümmert
    er sich nicht um seinen gefallenen Kame-
    raden. Jetzt liegt er 6 bis 700 m von
    uns weg und kommt nur abends
    mit Schleichposten nahe an unsere
    Stellung heran. Wir sind jetzt in
    Reserve gekommen und können
    Hier hoffentlich das liebe Weihnachts-
    fest feiern. Ich wohne mit meiner
    Gruppe in einem Unterstand in
    der Erde mit Tannenstämmen
    abgedeckt und Erde darauf. Einen
    Feuerherd habe ich selbst aus Lehm
    und Feldsteinen gemauert und
    es ist schön warm bei uns. Die
    Tür habe ich sogar mit einer
    Fensterscheibe darin gemacht,
    Tagesen 6
    Aber abends gehen wir schon früh
    zu Bett da uns das Licht fehlt.
    und um 3 Uhr wird es hier
    schon dunkel aber morgens um
    ½ 7 Uhr ist es schon wieder hell.
    Frieren tut es hier schon stark.
    12 Grad haben wir schon gehabt.
    Wie steht es mit Deinem Vater
    ist er schon Soldat und Peter Möller
    wie ist es mit ihm.
    Grüße Deine Eltern und
    Geschwister recht schön von
    mir und sei Du selbst
    herzlich gegrüßt und laß
    Dir vom Weihnachtsmann
    nur recht viel schenken und
    schreibe mir was er gebracht
    hat Dein Lehrer J. Tagesen

Skriv et svar

Din e-mailadresse vil ikke blive publiceret. Krævede felter er markeret med *